Das Umlaut-Problem

Das Problem ist vielfältig und die Beispiele sind endlos, wie Umlaute verstümmelt auf Bildschirmen und Ausdrucken erscheinen. Eine Zeitlang schien es, nämlich als viele Betriebssysteme und Textverarbeitungen den Latin1-Zeichensatz implementiert hatten, dass es gelöst oder wenigstens lösbar wäre. Doch dann kam UTF bzw. Unicode auf und die Sache wurde kompliziert wie ehemals, weil man nun eine Mischung von Latin-1 und UTF-8 in alten und neuen Betriebsystem-Versionen hatte.

Man betrachte nur das Problem, wie verschiedene Clients, z.B. unterschiedlich konfigurierte Webbrowser auf eine entfernte Datenbank zugreifen. Ich möchte nicht wissen, besser gesagt, mich würde es sehr interessieren, wie viel Durcheinander in großen Datenbeständen, sagen wir beim Arbeitsamt, wegen der Umlaute herrscht.

Manche sagen, mit Unicode wären letztlich das Umlaut-Problem gelöst. Das stimmt aber nicht. Der Power-Editor UltraEdit kann z.B. mit circa 30 Codierungs-Arten umgehen, und UTF-8 und UTF-16 sind nur zwei davon. Es gibt keine Vorschrift, dass man immer UTF-8 verwenden müsse, sondern nur die Möglichkeit und Empfehlung, genausowenig wie es eine Vorschrift gibt, immer nur Englisch reden und schreiben zu dürfen.

Mit den Kodierungen befindet man sich bereits auf der sprachlichen Ebene, wo kein Computer-Mechanismus allein mehr hilft.


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